Energiefabrik Knappenrode


Die Energiefabrik Knappenrode (obersorbisch Energijowa fabrika Hórnikecy; ehemals Lausitzer Bergbaumuseum Knappenrode) ist einer der vier Standorte des Sächsischen Industriemuseums. Sie umfasst das Areal der stillgelegten und inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Brikettfabrik Knappenrode im ostsächsischen Knappenrode, südöstlich des Stadtzentrums von Hoyerswerda.


Im Zuge der Industrialisierung und der damit einher gehenden stark steigenden Nachfrage nach Elektroenergie und Wärme stieg die Nachfrage nach Braunkohle als Energiegrundlage an. Dies begünstigte im Lausitzer Braunkohlerevier den Übergang zur industriellen Förderung und Verarbeitung der Kohle in Tagebauen und Brikettfabriken. Südlich von Hoyerswerda erschloss der Bergbauunternehmer Joseph Werminghoff ab 1913 einen neuen Tagebau (Grube Werminghoff I, heute Speicher Knappenrode). In unmittelbarer Nachbarschaft entstand eine neue Brikettfabrik, die ab 1918 in Teilen und bis 1924 komplett in Betrieb ging. Von 1918 bis zur Stilllegung 1993 wurden in der Brikettfabrik Werminghoff (ab 1950: Knappenrode) etwa 67 Millionen Tonnen Briketts aus Rohbraunkohle gepresst. Die Pressen waren teils elektrisch, teils mit Dampfmaschinen angetrieben. Zur Versorgung der Pressen und Trockner mit Dampf und Elektroenergie verfügte die Fabrik über ein eigenes Kesselhaus und Kraftwerk. Bis 1946 galt die Fabrik als modernste Brikettfabrik Deutschlands. Im Zuge des wirtschaftlichen Umbruchs nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Brikettfabrik Knappenrode 1993 stillgelegt.


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