Bogensee Villa Goebbels


Mitten im Wald an einem See in Brandenburg findet sich ein leerstehendes Gebäude, das schon aufgrund seiner Größe und Gestaltung Interesse weckt. Es ist in U-Form gebaut, mit einem großen Eingangsbereich in der Mitte, der von einem hohen Giebel geprägt ist, auf dem das Wort „Bogensee“ steht. Alle Türen sind verschlossen und nur wenige nicht verbarrikadierte Glasfenster ermöglichen Einblicke ins Innere. Das 1939 erbaute Gebäude diente dem nationalsozialistischen Reichspropagandaminister Joseph Goebbels als Landsitz, in den er sich vorerst ohne Familie zurückzog und Gäste, vor allem aus Kultur und Medien, einlud. Das 30 Räume umfassende Hauptgebäude enthielt eine große Diele, Bibliothek, Salon sowie Arbeits- und Speisezimmer, aber auch einen Filmvorführsaal und mehrere Schlafzimmer. Ein besonderer Luxus des Hauses sind die zur Seeterrasse hin automatisch versenkbaren Fenster. Seit der alliierte Luftkrieg auch in Berlin deutlich zu spüren war, wurde das Gebäude ebenfalls für die Amtsgeschäfte des Ministers genutzt. Zwischen 1943 und 1945 diente es zudem als Wohnsitz der Familie Goebbels.